Der nächster Lese-Club findet am 7.April im KULTurSPEICHER Ueckermünde statt
Kurzer Rückblick:
Am 3. März 2020 traf sich der Lese–Club zum dritten Mal. Wie angekündigt, wollten wir anlässlich ihres 90. Geburtstags, an Eva Strittmatter erinnern. „Ein Gedicht rettet einen Tag“, der argentinischen Dichter Roberto Juarroz soll das gesagt haben. Wie erklärt es sicher aber, dass die Poesie ein solches Nischendasein fristet? Das könnte Thema einer eigenen Veranstaltung sein.
Die sich an diesem Abend im KULTurSPEICHER trafen wussten es besser. Denn Eva Strittmatter ist für viele Menschen die geliebte und bewunderte Lyrikerin, deren Gedichte zu lyrischen Wegbegleitern im Leben geworden sind. Ihre wunderbar einfache, fast schlichte Sprache, ihre sensiblen Schilderungen der Natur und der schonungslose Blick auf eigenes und fremdes Leben, sind berührend und erschütternd zugleich. Sieht man in den Lebenslauf der Dichterin und liest ihre Gedichte, liegt die Vermutung nahe, dass viele ihrer Texte Lebenshilfe, nicht nur für ihre Leser waren. Lyrik als etwas, das den Menschen helfen kann, die Welt zu entdecken und vielleicht auch besser zu verstehen. Ein ganz besonderer Höhepunkt des Abends, waren die schönen Rezitationen einiger Gedichte der Lyrikerin.
Die Gespräche drehten sich jedoch nicht nur um Eva Strittmatter und ihre Gedichte, sondern fanden immer wieder die Brücke zu eigenem Erleben und Erfahrungen.
Es waren wieder zwei interessante Stunden und hoffen wir, dass wir des Lesens und Redens noch lange nicht müde werden
Vorschau 7. April:
Übrigens widmen wir uns im April unter anderem Hellmuth Karaseks „Süßer Vogel Jugend: oder Der Abend wirft längere Schatten“. Was macht man gegen Verfall und Zerstörung des eigenen „ICHS“? Und was macht die Jugend, denen eine stetig wachsende Zahl von Alten im Weg steht? Hellmuth Karasek, der »publizistische Turbokarpfen im Teich der grauen Hechte« (Gerhard Stadelmaier), sieht das Leben als Fallbeispiel - jedenfalls solange man noch aufstehen kann. Ich bin gespannt, was da an diesem Abend noch alles seine Schatten wirft.
Michael Schmal