FILM-KOSMOS

Künstler: Dr.Rolf Giesen
Stichworte: Veranstaltungen
Datum:
Vorkasse: 5 EUR | Reservierung oder Tel.: 039771/54262
Abendkasse: 7 EUR

2.Veranstaltung der Reihe FILM-KOSMOS

„DEFA-Verbotsfilme – Einblicke in den DEFA-Nachlass

Wir freuen uns sehr , dass sich der in der Filmbranche international sehr bekannte Filmwissenschaftler und Sachbuchautor Dr. Rolf Giesen“ zu einer Zusammenarbeit mit dem KULTurSPEICHER Ueckermünde bereit erklärt hat. Er wird diese Veranstaltungsreihe fachkundig unterstützen und die ausgewählten Filme thematisch mit dem zur Entstehungszeit herrschenden Zeitgeist in der DDR in Beziehung setzen. In dieser Veranstaltungsreihe werden Produktionen gezeigt, die bis 1990 nicht in die Kinos kamen. Was fand die DDR-Führung so verwerflich an diesen Filmen? Wie nutzte 1965 Berichterstatter Erich Honecker auf dem 11. Plenum des ZK der SED eine fast komplette Jahresproduktion der DEFA, um sich als politischer Hardliner zu profilieren?

Die Gäste dieser Veranstaltungsreihe erhalten Gelegenheit,  mit dem Babelsberg-Filmfachmann Dr. Rolf Giesen ins Gespräch zu kommen und eigene Erfahrungen und Erinnerungen über die damalige Zeit auszutauschen.

Ab September 2023  ist geplant , bis zum Jahresende vier der bisher öffentlich selten aufgeführten DEFA-Filme in voller Länge im KULTurSPEICHER zu zeigen: Spur der Steine mit Manfred Krug, die Komödie Hände hoch oder ich schieße mit Rolf Herricht und Hans-Joachim Preil, Karla, eine in MV spielende Junglehrerinnen-Geschichte mit Jutta Hoffmann, sowie die poetische Parabel Wenn du groß bist, lieber Adam mit Gerry Wolff und Manfred Krug.

Am 18.10.2023 steht der Film 

Hände hoch oder ich schieße

auf dem Programm

Eine DEFA-Gangsterkomödie zum Schmunzeln, aber die Partei schmunzelte nicht und verbot den Film seinerzeit: Hände hoch oder ich schieße. Rolf Herricht (der beliebte Sketch-Partner von Hans-Joachim Preil, auch er ist mit von der Partie) als Volkspolizist, der in einem Ort tätig ist, wo Verbrechen so gut wie unbekannt sind. Allenfalls gilt es mal, den Diebstahl eines Kaninchens zu ermitteln. Einige Ex-Gaunerfreunde sind sich einig, dass dem Manne geholfen werden kann und muss: Die HV hat diesen Film staatlich nicht abgenommen, weil bei einer Konsultation das Ministerium des Innern Einspruch gegen diesen Film erhoben hat. Der Grund ist, dass bei der gegenwärtigen Situation auf dem Gebiet der Kriminalität dieser Film nicht zu einer erhöhten Wachsamkeit der Bevölkerung aufrufen würde, sondern den Eindruck erweckt, als sei alles in Ordnung. Und die Realität der Volkspolizei – wie sah sie damals aus?